Die Weinshow der Oberösterreichischen Nachrichten hat ein ungewöhnliches Regelwerk: Die Gäste verkosten die eingereichten Weine blind, um sich nicht von Etiketten oder bekannten Namen irritieren zu lassen. Der Wein, dessen zwölf Flaschen zuerst leergetrunken werden, geht als Sieger der Weinshow hervor. Davor verkosten die Sommeliers die Weine ebenso verdeckt, beurteilen nach dem 20-Punkte- System und küren ihren Favoriten. Am Ende der Weinshow wird die Bewertung des Publikums der Beurteilung der Sommeliers gegenübergestellt.
Es kommt nicht oft vor, dass das Publikum das gleiche Weingut zum Sieger kürt wie die Sommeliers, doch am 16. Juni trat bei der Verkostung von 22 österreichischen Lagen-Rieslingen der seltene Fall ein: Unser Riesling Ried Moosburgerin 1ÖTW 2022 gewann neben der Experten- auch die Publikumswertung.

Eine alte Bekannte

Die Ried Moosburgerin ist eine der ältesten (erstmals 890 n. Chr. urkundlich erwähnt), kleinsten (6,6 ha) und bekanntesten Weinlagen des Kremstals. Mit ein Grund für die Bekanntheit ist sicherlich unser Riesling Ried Moosburgerin. Er war einer unserer ersten Weine, den wir als Einzellage vinifizierten und vermarkteten, und jener Wein, mit dem wir die ersten großen Erfolge als junges Weingut feiern konnten.

Die steil ansteigenden Terrassen der Moosburgerin befinden sich in oberen Bereich des Gedersdorfers Weinbergs. Das äußerst günstige Terroir lädt dazu ein, die Trauben im Herbst länger reifen und dadurch mehr Aromen ausbilden zu lassen. Und genau das machen wir auch. Wir versuchen jedes Jahr, die Lage auszureizen und die Trauben so spät wie möglich zu lesen. Das macht den Riesling facettenreicher und gehaltvoller, sorgt für Struktur und Ausdrucksstärke.

Unsere Moosburgerin präsentiert sich in der Nase mit subtilen Steinobstaromen und einer leichten Note nach exotischen Früchten, am Gaumen elegant, straff, finessenreich und mineralisch unterlegt, mit langem Nachhall. Durch den späten Lesezeitpunkt braucht der Riesling Ried Moosburgerin länger in der Entwicklung. Charakteristisch für ihn ist, dass er im Laufe der Zeit oft sein Geschmacksbild ändert und erst nach einigen Jahren Flaschenreife zur Höchstform gelangt.