Die Riede Weitgasse wurde nach der im Nordosten angrenzenden Kellergasse benannt, die als recht breiter, tiefer Hohlweg im Süden beginnt und nach Norden hin immer flacher wird, bis sie in die Hochebene übergeht. Solche Hohlwege sind typisch für Lösslagen, die in festere (in diesem Fall Schwarzerde-) Böden münden.
Unser ca. 40 Jahre alter, 0,5 ha großer Zweigelt-Weingarten liegt auf reinem Löss, der dem Wein Finesse und Eleganz verleiht. Die Weitgasse ist auch aus einem zweiten Grund ein ideales Terroir für den Zweigelt: Sie ist gut durchlüftet, was die Gesundheit der Trauben fördert.
Beim Zweigelt führen wir eine Trauben-Halbierung durch, d. h. wenn die Beeren ungefähre Erbsengröße haben, schneiden wir die Spitze vom Trauben-Dreieck weg. Das macht man, um einerseits den Ertrag zu reduzieren und andererseits, damit die Beeren mehr Platz zum Wachsen haben. Sie bleiben dann gesünder und wir können sie später ernten.
Zu spät darf man den Zweigel aber nicht lesen. Man kann dann nämlich rein optisch nicht mehr das gute vom schlechten Traubenmaterial unterscheiden. Und das wäre gar nicht gut, weil der Zweigelt 14 Tage lang auf der Maische gärt – da sind gesunde Trauben oberste Priorität. Der Ausbau erfolgt teils im kleinen und teils im großen Holzfass, wo der Zweigelt mindestens ein Jahr reifen darf. Das macht ihn besonders saftig und verleiht ihm sein Aroma nach reifen Kirschen und roten Maulbeeren.

 

→Datenblatt Blauer Zweigelt Ried Weitgasse Jg. 2021 – zum Download