Der Weinjahrgang 2023 verlief im Großen und Ganzen angenehmer als in den letzten Jahren, die von extremen Wetterereignissen (zu kalt, zu warm, zu trocken, zu feucht) geprägt waren. Es gab ausreichend Niederschläge, aber auch stabile, sonnige Phasen, dafür aber keinen Spätfrost. Die Rebblüte begann Mitte Juni und damit etwas später als in den Jahren davor, was aber durchaus positiv ist, denn eine spätere Blüte bedeutet auch einen späteren Reifebeginn etwas mehr in den Herbst hinein, wo von moderateren Tagestemperaturen und etwas kühleren Nachttemperaturen ausgegangen werden kann. 

Schnellstart und langsamer Schluss

Wir haben uns also auf einen etwas späteren Lesebeginn vorbereitet, wurden aber ab dann Mitte September von einem Unwetter mit Hagel, der vor allem über unsere Stratzinger Weingärten niederging, überrascht. Die Trauben waren ausreichend gereift, darum konnten wir mit der Lese durchstarten und die beschädigten Trauben in den Keller bringen.
Nach dem hektischen Start kehrte dann aber Ruhe ein. Der Nachsommer präsentierte sich sehr stabil und warm, sodass wir für jeden Wein und Weingarten den perfekten Lesezeitpunkt aussuchen konnten. Das zog die Ernte etwas hin – nach sechs Wochen konnten wir am 26. Oktober die letzten Trauben lesen.

Außergewöhnlich war, dass es kaum Nebel gab. Das kam uns aber entgegen, denn so waren die Trauben schon in der Früh trocken, und wir waren meist am Vormittag mit dem Lesen fertig. Sehr erfreulich: Das Traubenmaterial war extrem gesund. Wir sind daher sicher, dass 2023 ein hervorragender Weinjahrgang wird.