Wir haben lange Zeit mit dem Gedanken gespielt, unseren Lieblings-Champagnern einen Sekt von höchst möglicher Qualität aus dem Kremstal entgegenzusetzen. 2014 war es dann endlich soweit, das, was in unseren Köpfen gärte, endlich auch in der Flasche reifen zu lassen. Die Trauben für diesen Sekt Extra Brut lesen wir in unseren Chardonnay-Weingärten in der Riede Tiefenthal. Und zwar zu einem ganz frühen Zeitpunkt, wir brauchen für den Sekt nämlich eine knackige Säure und möglichst wenig Alkohol.
Beim Pressen verwenden wir nur unversehrte ganze Trauben ohne vorheriges Abbeeren oder Quetschen und davon nur die ersten Chargen der Pressung, das sogenannte Herzstück. Vergärt wird der Grundwein teils im Stahltank und teils im großen Holzfass. Die alkoholische Gärung vollzieht sich ziemlich rasch, es ist ja nur wenig Zucker vorhanden, der in Alkohol umgewandelt werden kann. Die malolaktische Gärung, also der biologische Säureabbau (Bakterien wandeln die Apfelsäure in Milchsäure und Kohlendioxid um) dauert hingegen länger als beim Wein. Über den Winter passiert da nichts, weil es im Keller zu kalt ist, und im Frühjahr werden die Bakterien wieder aktiv, und es blubbert wieder im Fass.
Im August/September kommt der Wein dann nach der „Méthode Traditionelle“ mit Hefe und einem Tiragelikör (eine spezielle Zuckerlösung) versetzt in die Flasche, die mit einem Kronkorken verschlossen wird. Anschließend werden die Flaschen in unseren Sektkeller nach Gedersdorf gebracht, eine alte, kühle, dunkle Kellerröhre, wo der Sekt in absoluter Ruhe heranreifen kann. Wir lassen ihm mindestens drei Jahre Zeit dafür.
Nach der Reifung werden die Flaschen kopfüber auf Rüttelpulte gesteckt, in denen sie schräg lagern. Auf diese Weise kann sich die Hefe absetzen. Dann wird der Sekt degorgiert: Der Flaschenhals wird in ein Kälte-Solebad getaucht, die Hefe dadurch eingefroren. Anschließend wird die Flasche geöffnet und der Hefe-Eis-Pfropfen schießt durch den Eigendruck in der Flasche heraus. Rasch geben wir der Flasche noch eine Spur eines reifen Süßweins dazu, dann wird die Flasche mit einem Naturkorken verschlossen.
Unsere Große Reserve Extra Brut ist ein frischer, lebendiger Schaumwein mit zarter, feiner Nase. Bei aller Leichtigkeit ist uns wichtig, dass er ausreichend Rückgrat beweist, sich also am Gaumen differenziert, cremig und durchaus auch mit Holznoten präsentiert und einen langen Abgang besitzt.
2014 war unser erster Sekt-Jahrgang, mit dem wir sehr zufrieden waren. Mit dem Jahrgang 2016 waren nicht nur wir extrem glücklich: Unsere Große Reserve Extra Brut erhielt bei jeder Verkostung sehr gute Noten und wurde einhellig unter die besten Sekte Österreichs gereiht. Für den Jahrgang 2017 haben wir uns extra viel Zeit genommen – der Sekt lag nicht nur 36, sondern gleich 42 Monate auf der Hefe. Das Ergebnis: Ein sortenreiner Chardonnay-Sekt mit großer Eleganz und kühler, aber ausgewogener Frucht, saftig, cremig und mit feinster Perlage am Gaumen, durchaus auch mit Holznoten sowie langem Abgang. Kurz: Ein großer Sekt für besondere Anlässe!
Neben dem Jahrgang 2017 haben wir auch noch einige wenige Flaschen vom Jahrgang 2016 auf Lager.
→ Datenblatt Große Reserve Extra Brut 2017 – zum Download
Auszeichnungen
- Jg. 2017, Falstaff – 94 Punkte
- Jg. 2017, Vinaria – 4 Sterne
- Jg. 2017, Falstaff – 94 Punkte/3. Platz Verkostung reinsortige Sekte aus Österreich
- Jg. 2016, Falstaff – 94 Punkte
- Jg. 2016, Vinaria – 4 Sterne
- Jg. 2016, Vinum Magazin für Weinkultur – 18,5/20 Punkte